Zürcher Finanzbrief Ausgabe 26/24
Der Zürcher Finanzbrief vom 18. Dezember 2024
Was für ein bemerkenswertes Börsenjahr! Es hat sich im Kern alles erfüllt, was wir erhofft haben und das Jahr bot darüber hinaus viele positive Überraschungen. Die wichtigsten Erfolge sind ohne Zweifel, dass der Krieg in der Ukraine sich nicht auf den Rest Europas ausgeweitet hat und die Notenbanken die schädliche Inflation wieder auf ein normales Niveau gebracht haben, ohne dabei den Aktien- und Anleihemarkt zu crashen.
Dass Donald Trump zur Person des Jahres gewählt wird, hätte sich wohl kaum jemand am Jahresbeginn träumen lassen. Nach dem ersten Attentat in Butler, Pennsylvania war zu erahnen, dass Trump in den USA zur Legende wird, aber erst mit dem Erdrutschsieg im November - entgegen allen Prognosen - fielen die Würfel endgültig zu seinen Gunsten. Ein Ereignis, das die globale Wirtschaftspolitik in den kommenden vier Jahren bestimmen und in den USA zu einem Investitionsboom führen wird, wie wir ihn seit den 90er-Jahren nicht mehr gesehen haben.
Europa überraschte positiv mit einer bemerkenswerten Resilienz. Obwohl Deutschland als kränkelndes Schwergewicht alles daransetzte, die anderen Volkswirtschaften nach unten zu ziehen, zeigte vor allem der Süden Europas beeindruckendes Wachstum und emanzipierte sich vom «kranken Mann». Die Hoffnung zum Jahresende liegt nun darin, dass eine neue deutsche Regierung ab Ende Februar 2025 die richtigen Weichen stellt und sich wieder hinter die eigene Wirtschaft stellt, statt ihr in den Weg.
Last but not least geht das Jahr mit der Hoffnung zu Ende, dass in der Ukraine wieder Frieden einzieht. Der neue Vorschlag Russlands liegt auf dem Tisch und lehnt sich im Kern an die Friedensverhandlungen vom März / April 2022 an, als der Kreml mit der Ukraine bereits einen Deal vereinbarte hatte, der dann jedoch vom Westen abgelehnt wurde, wobei der damalige britische Premierminister Boris Johnson mit seinem Versprechen im Mittelpunkt stand, dass Grossbritannien den Krieg in der Ukraine gewinnen kann. 2 1/2 Jahre später hat sich die Lage für die Ukraine auf allen Ebenen verschlechtert. Hunderttausende Tote sind in dem unnötigen Krieg zu beklagen, Russland hat heute mehr Gebiete erobert, die man nicht zurückgeben wird und die Ukraine ist so stark überschuldet, dass man aus eigener Kraft nicht wieder auf die Beine kommt. Es ist abzusehen, dass Donald Trump diesem für alle Seiten verlustreichen Krieg im kommenden Jahr ein Ende macht.
Und das ist auch richtig so. Alle Börsianer haben früher oder später gelernt, dass man seine Verluste realisieren muss, wenn es keine Aussichten auf Erfolg mehr gibt. Schmerzhaft, aber es ist der beste von allen schlechten Wegen. Und genau an diesem Punkt sind wir jetzt im Ukraine-Krieg angekommen. Die Amerikaner werden für Europa deren Verluste realisieren und damit den Prozess der Heilung einleiten.
Die Redaktion des Zürcher Finanzbriefs wünscht Ihnen ein ruhiges, friedliches und besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in das neue Jahr. Die nächste Ausgabe des Zürcher Finanzbrief 01/25 erscheint am 07. Januar.
Die Themen der aktuellen Ausgabe:
- Frankfurt hat das Beste aus 2024 gemacht.
- Wall Street profitierte von Trump.
- Zürich spielte seine Stärken aus.
- US-Retail Sektor boomt.
- Neues Musterportfolio!
- Auto-Aktien erreichen (vorerst) ihren Boden.
- Die Politik führt zu einem Kollaps der Autobranche und zu einer neuen Konsolidierungswelle.
- Volkswagen steht und fällt mit der Porsche SE.
- Mercedes hat die kritische Marke von 55 Euro wieder genommen.
- Kurzfristig ziehen sich die Bären bei BMW zurück.
- Charttechnik
- Geht die Rallye bei 3M weiter?
- Den Break bei Microsoft haben wir exakt abgepasst.
- SGS ist eine Perle in Zürich und will sich bis 2027 neu aufstellen.
- Sixt macht drei Kreuze, wenn 2024 vorbei ist.
- Die Spekulation auf Uniqa ist aufgegangen.
- Käufe: Carl Zeiss Meditec, Continental
- Stop-Loss-Limits: Update
- Konservatives Musterdepot: Update
- Spekulatives Musterdepot: Update
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