Zürcher Finanzbrief Ausgabe 15/24
Der Zürcher Finanzbrief vom 17. Juli 2024
Die Reise nach Jerusalem hat begonnen. Die Musik ertönt seit vergangenem Freitag und alle versuchen einen Stuhl zu ergattern. Denn aufgrund des überkauften Zustands des Aktienmarktes sind die Hürden für positive Überraschungen sehr hoch gesetzt.
Auch die offiziellen Erwartungen sind sehr hoch. Im Mittelpunkt steht die Wall Street, denn Europa und insbesondere Deutschland folgt in dieser Rallye nur statt zu führen. Mit einer Stagnation der Wirtschaftsleistung in Deutschland ist die Börse in Frankfurt weitgehend abhängig von den positiven Impulsen aus dem Ausland. Und die Perspektiven sind keineswegs schwach. In den USA wird für den S&P 500 Index mit einem «bereinigten» Gewinnwachstum im Jahresvergleich von 9 % gerechnet. Das wäre das stärkste Wachstum seit dem 1. Quartal 2022 (+9,4 %). Teilweise reichen die Schätzungen sogar bis auf 12 % Wachstum hinauf.
Der Aktienmarkt hat deutlich höhere Wachstumsraten eingepreist. Vor dem Hintergrund eines realen BIP-Wachstums von 1,3 % im 1. Quartal muten die starken Kurssteigerungen weit übertrieben an. Der S&P 500 Index hat in den vergangenen 12 Monaten rund 24,5 % und seit Jahresbeginn mehr als 17,5 % zugelegt. Das funktioniert nur, weil einige Unternehmen höchstprofitabel sind und damit die Indizes nach oben ziehen. Was sich auch in den Gewichtungen im S&P 500 und Nasdaq 100 widerspiegelt. Die Fokussierung auf einige wenige Unternehmen bewegt sich nahe dem Rekordwert. Solange diese ausserordentlichen Unternehmen liefern, geht die Rallye weiter. Andersherum ist auch klar:
Wer nicht liefert, wird abgestraft. Am Aktienmarkt werden derzeit keine Gefangenen gemacht. Erwarten Sie bitte nicht, dass die Kurse nur leicht korrigieren, wenn die offiziellen Prognosen eines Unternehmens und der Analysten nicht deutlich übertroffen werden. Nehmen Sie jüngste Beispiele wie die CompuGroup Medical oder Nike. Wirklich marktbewegend wird es selbstverständlich nur, wenn die grossen Schwergewichte sich deutlich nach den Zahlen bewegen. Wir reden also in New York und Frankfurt über die Klassiker: Airbus, Allianz, Alphabet, Amazon, Apple, BMW, Broadcom, Mercedes-Benz, Meta, Microsoft, Nvidia, SAP, Siemens und Visa. Kurzfristig kommt es nur auf diese Titel an, denn sie werden darüber entscheiden, ob die Rallye weiterläuft.
Die Themen der aktuellen Ausgabe:
- Frankfurt: Die Bullen versuchen Fakten zu schaffen.
- In Zürich bekommen die Bullen wieder Geschmack an der Rallye.
- ATX: Neues 52-Wochenhoch im Blick.
- New York: Schafft der S&P 500 Index noch die 6.000 Punkte?
- Trump hat die Wahl in der Tasche.
- Gewinner und Verlierer des Trump-Trade finden Sie im Zürcher Finanzbrief Podcast.
- US-Immobilienaktien beginnen zu drehen.
- Gelungener Einstieg bei Alexandria Real Estate.
- Simon Property Group ist die zweite Wahl.
- Rebound bei den Autoaktien?
- Volkswagen hat bereits gewarnt, aber nicht überrascht.
- Tesla: Break geschafft, aber nicht geliefert.
- BMW geht als lachender Dritter hervor.
- Luftfahrt kämpft mit Überkapazitäten.
- Die Lufthansa warnte, aber die Börse war bereits vorbereitet.
- Delta Air Lines kämpft mit Überkapazitäten.
- Charttechnik im Blick
- Holcim bricht nach oben aus.
- Überraschende Rallye bei Joby Aviation.
- Käufe: Airbus, Intel, Rheinmetall und Sartorius
- Verkäufe: AT&S, BASF, Südzucker
- Stop-Loss-Limits: Update
- Konservatives Musterdepot: Update
- Spekulatives Musterdepot: Update
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