Zürcher Finanzbrief Ausgabe 05/23

Der Zürcher Finanzbrief vom 01. März 2023

Zürcher Börsenbriefe - Zürcher Finanzbrief Ausgabe 05/23

 

Die EU beginnt sich auf eine Energiepolitik der Verbote, Regulierungen und Bevormundungen einzuschiessen. Die Energiekrise in Europa hat diesen Trend noch einmal drastisch beschleunigt und führt zu einer Zementierung der bisherigen Trends, die sich jedoch als unsicher und teuer erwiesen haben. Doch die bisherigen «sauberen» Angebote sind nicht attraktiv genug. Windkraft und Photovoltaik schaffen den Lackmus-Test der Realität nicht. Wenn diese Techniken so attraktiv wie angepriesen wären, würden alle darauf setzen. Die Realität ist jedoch, dass dort, wo der Energieverbrauch am höchsten ist, ausgerechnet auf alte Techniken wie Kohle gesetzt wird. China hat im vergangenen Jahr neue Kohlekraftwerke mit einer Leistung von 106 Gigawatt genehmigt. Das sind im Schnitt zwei neue grosse Kohlekraftwerke pro Woche. Pro Woche! Selbst wenn Deutschland morgen die gesamte Energieproduktion auf Dauer einstellt, würde dieser Emissionsrückgang innerhalb weniger Jahre komplett durch das Wachstum der Energiekapazitäten in der Welt ausgeglichen werden. Die bisherigen Anstrengungen sind und bleiben nur ein Tropfen im Ozean. 

Die Menschen müssen Energiequellen wollen, die auch (nebenbei) sauber sind. Die Aufgabe der Industriestaaten ist es daher, die Techniken hinter der Strom- und Wärmeproduktion so weiterzuentwickeln, dass die Anforderungen der Welt nach niedrigen Preisen und hoher Verlässlichkeit erfüllt werden, aber gleichzeitig die Technik die Emissionen reduziert. Gerade die Europäer, allen voran die Deutschen und die Schweizer, sind im Bereich des Ingenieurwesens, des Maschinenbaus und der Kraftwerkstechnik immer führend gewesen. Und sind es noch heute. Wir sind geradezu prädestiniert dafür, eine neue technische Lösung für die Verringerung der Emissionen bei der Strom- und Wärmeproduktion zu finden. Eine Refokussierung der Politik ist daher notwendig. Die Lösung liegt in einer Win-Win Situation für alle Stakeholder. Für den Produzenten, die Verbraucher, den Staat, die Bürger, die Aktionäre und die Gläubiger. Aus ideologischer Überzeugung darauf zu bestehen, dass einzelne Stakeholder benachteiligt werden, führt dazu, dass eine andere Lösung das Rennen macht. Und das ist die grösste Gefahr: Dass die Europäer am Ende nicht Teil der Lösung sind.

 

Die Themen der aktuellen Ausgabe:

  • Die Bären arbeiten in Frankfurt am Trendbruch.
  • DAX: Nach der Top-Bildung bricht nun der Trend.
  • In New York ist es bereits soweit.
  • Die kurzfristigen Aufwärtstrends beim Dow und Nasdaq Composite sind gerissen worden.
  • Der S&P 500 hält sich noch, aber die Bilanz der Berichtssaison ist ernüchternd und die Inflation hartnäckig als erhofft.
  • Bank of Japan: Kommt die Zinswende?
  • Einzelhandel schwächelt zum Jahresende. 
  • Fielmann im Auge behalten nach den enttäuschenden Zahlen.
  • Fast-Food als sicherer Hafen?
  • McDonalds hat knallhart auf die Inflation reagiert.
  • Coca-Cola zeigt in der konjunkturellen Schwäche relative Stärke.
  • Käufe: Die Kursschwäche bei der Porsche SE ist auffällig.
  • Kapitalerhöhung: TUI lässt keine Zeit verstreichen.
  • Stop-Loss-Limits: Puma Absicherung knapp verfehlt.
  • Konservatives Musterdepot: 2023 bietet grosse Chancen bei konservativen Titeln. 
  • Spekulatives Musterdepot: Erst die Zinswende wird die Wachstumstitel wieder beflügeln.