Thiele bleibt ganz cool
Lufthansa-Vorstand in Unruhe
Heinz Thiele lässt sich nicht in die Karten schauen. Wie ein schlauer Fuchs baut der Grossaktionär der Deutschen Lufthansa seinen Forderungskatalog auf und alle hören gebannt zu. Ich bin beeindruckt, wie der 79-Jährige sein Milliarden teures Schachspiel aufbaut.
Der Bezugspreis für den Bund sei zu niedrig. So ein Kritikpunkt von Thiele. Die Bundesregierung hat mit der Lufthansa einen Bezugspreis je Aktie von lediglich 2,56 Euro ausgehandelt. Das ist ein erheblicher Abschlag nicht nur zum aktuellen Kurs von gut 9,40 Euro, sondern selbst auch zum Tiefkurs des Jahres, der bei rund 7,00 Euro lag.
Ungewöhnlich ist der Discount für den Bund aber nicht. Immer, wenn ein grosses Unternehmen plötzlich in einer Schieflache rutscht und keine Alternativen mehr hat, muss es für den einzigen verbleibenden Ausweg teuer bezahlen. Der „weisser Ritter“ weiss selbst auch ganz genau, dass es bei einer ernsten Schieflage meist nicht mit einer Kapitalerhöhung getan ist. Häufig folgt nach einer Weile noch eine weitere Finanzierungsrunde. Warum also bei der ersten Kapitalerhöhung zu viel zahlen?
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