Banken unter Druck

Banken in Amerika und Europa geraten unter Druck - Chancen sinken, Risiken steigen

Zürcher Börsenbriefe - Banken unter Druck

 

Die Banken geraten unter Druck. Die Branche wird parallel in Amerika und Europa attackiert und das auch noch aus verschiedenen Richtungen. Beide Attacken sind nicht zu unterschätzen und unterminieren das Vertrauen der Anleger in die Institute erheblich, denn die Risiken steigen und die Chancen sinken. 

Der Italien-Schock traf die Börse am Dienstag völlig unvorbereitet. Die konservative Regierung unter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni kündigte in der Nacht eine Sondersteuer auf den Zinsertrag (!) der heimischen Banken an. Meloni ist seit Längerem eine heftige Kritikerin der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank, was angesichts des hohen Verschuldungsgrads der Regierung nicht verwundert. Die massiv gestiegenen Zinsen in der Euro-Zone haben den Schuldendienst Roms drastisch erhöht, was wiederum den Haushalt belastet und den Spielraum der Regierung signifikant einengt. Denn je weniger frei verfügbare Mittel im Haushalt stehen, umso weniger politische Projekte lassen sich in der Regel umsetzen. Stattdessen muss mehr gespart werden, was im Zweifel auf Protest der Bürger stösst und bei der Wiederwahl nicht hilft.