Carnival: Short-Seller am Ruder

Kreuzfahrt-Aktien im Keller - übertreiben die Bären?

Zürcher Börsenbriefe - Carnival: Short-Seller am Ruder

 

Die Wall Street rammt die Kreuzfahrt-Aktien in den Grund. Die Kursverluste von den Jahreshöchstkursen bewegen sich aktuell schon zwischen -30 % und -45 %, abhängig davon, welche Kreuzfahrtgesellschaft man sich ansieht. Doch was sehen die Short-Seller in der Branche?

Die Idee hinter dem Short-Trade ist zweigeteilt. Zum einen preisen die Anleger eine zukünftig sinkende Nachfrage aufgrund einer möglicherweise bevorstehenden Konjunkturschwäche in den USA und in Europa ein, die sogar in eine tiefere Rezession abgleiten könnte. Kreuzfahrten sind teuer und nicht lebensnotwendig, weswegen die Betreiber selbstverständlich in einer Rezession unter einer sinkenden Nachfrage leiden würden.

Zum anderen hämmern die Bären auf das Thema der hohen Verschuldung ein. Da die Kreuzfahrten zu den letzten Tourismuszweigen gehörten, die erfolgreich aus der Pandemie kamen und sich erst spät wieder normalisierten, ist der Verschuldungsgrad sehr hoch. Die Gesellschaft retteten sich mit einer Kombination aus Eigenkapital- und Fremdkapitalmassnahmen durch die Pandemie, wobei Letztere überwogen, als die Zinsen im Keller waren. Inzwischen eskalieren die Fremdkapitalkosten für Non-Investmentgrad Emittenten, weswegen es ausgesprochen schwierig ist, neue Anleihen überhaupt zu platzieren.