DeepSeek: Wie ein chinesisches Unternehmen die KI-Branche revolutioniert
Effizienz statt Milliarden – DeepSeeks Erfolgsrezept
DeepSeek, ein chinesisches KI-Unternehmen, sorgt für Aufsehen an der Wall Street und stellt die bestehende Marktordnung infrage. Trotz erheblicher US-Sanktionen und begrenzter Verfügbarkeit leistungsfähiger Nvidia-Chips gelang es dem Unternehmen, mit weniger Ressourcen ein hochentwickeltes KI-Modell zu entwickeln. Während westliche Firmen wie OpenAI Milliarden in ihre Modelle investieren, gibt DeepSeek an, mit nur 6 Millionen US-Dollar ein konkurrenzfähiges System geschaffen zu haben.
Die Finanzierungssituation unterscheidet sich gravierend von der westlichen Konkurrenz. Während Unternehmen wie Anthropic, OpenAI und xAI Milliardenbeträge von Investoren wie Amazon und Alphabet erhalten, ist DeepSeek auf Eigenmittel und begrenzte chinesische Kapitalquellen angewiesen. Die US-Sanktionen, die Chinas technologischen Fortschritt bremsen sollten, scheinen somit nicht die gewünschte Wirkung zu zeigen – vielmehr haben sie DeepSeek zu Innovation und Effizienz gezwungen.
DeepSeek: Wie ein chinesisches Unternehmen die KI-Branche revolutioniert
Das Unternehmen wurde von Liang Wenfeng gegründet, einem ehemaligen Hedgefonds-Manager mit außergewöhnlichen analytischen Fähigkeiten. Seine Erfahrung im Finanzsektor half ihm, Algorithmen zu entwickeln, die Marktbewegungen mit hoher Präzision vorhersagen. Diese Expertise floss in die Entwicklung von DeepSeek ein, das durch seinen geringen Speicherverbrauch und seine kosteneffiziente Nutzung bestehender Hardware hervorsticht.
DeepSeek könnte einen massiven Preiskrieg in der KI-Branche auslösen. Während westliche Anbieter hohe Kosten an ihre Kunden weitergeben müssen, kann DeepSeek mit einem Bruchteil der Betriebskosten arbeiten. Zudem hat das Unternehmen seine Modelle als Open Source veröffentlicht, was bedeutet, dass der gesamte KI-Sektor von den technologischen Fortschritten profitieren wird.
Besonders Nvidia spürt die Auswirkungen bereits: Die Aktie des Chip-Herstellers erlebte einen historischen Wertverlust, da DeepSeeks Effizienz den Bedarf an neuen Hochleistungschips senken könnte. Während kurzfristig Unsicherheiten bestehen, profitieren langfristig vor allem Nutzer und Unternehmen, die KI-Technologie einsetzen. Die Frage bleibt, ob China aus der Not heraus vom Nachahmer zum Innovationsführer wird – und ob die westliche Sanktionspolitik nicht das Gegenteil ihres ursprünglichen Ziels bewirkt hat.
Im neuen Blick aus Zürich gehe ich auf die Hintergründe zu der Innovation von DeepSeek ein und warum dieses Ereignis die Aussenpolitik der USA tangieren kann.
29.01.2025 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch
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